Auftragsabschluß

Herr Sparfuchs Wagen wurde auf einem Parkplatz an der Seitenwand von einem anderen PKW beschädigt. Die Seite ist etwas eingedellt und der Lack hat Kratzer bis zur Grundierung. Da der TÜV nicht ansteht und Herr Sparfuchs nicht viel Wert auf einen perfekten Eindruck an seinem Fahrzeug legt, kassiert er die Versicherungssumme und läßt den Schaden zunächst so wie er ist.
Nach einiger Zeit wird er im Mängelbericht der Hauptuntersuchung durch den Satz „Korrosionsschäden an tragenden Teilen“ auf das alte Problem aufmerksam gemacht. Er zeigt das Auto drei verschiedenen Lackierern.–
Siggi Schlonzig gibt das mit Abstand günstigste Angebot ab. Nach einer Woche holt Herr Sparfuchs sein frisch lackiertes Fahrzeug von Schlonzigs Hof ab. Dann aber zeigen sich nach 6 Monaten Pickelchen auf dem Radlauf. Schlonzig ist für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die nun aufgesuchte Firma LACK&BLECH diagnostiziert eine schlampige Reparatur!
Schlonzig hatte ein Reparaturblech auf den Radlauf geklebt (ja, das geht), die Stelle übermäßig gespachtelt und dann lackiert.
Da der Rost nicht beseitigt wurde, hatte er sich in der kurzen Zeit durch das dünne neue Blech gefressen.
1. Überlegen Sie vorher gründlich ob die Werkstatt zu einem späteren Zeitpunkt für etwaige Reklamationen erreichbar sein wird. Referenzen können hier eine wertvolle Hilfe sein. Denn: schlecht durchgeführte Reparaturen sind erst viel später an der Oberfläche zu sehen.
2. Sind die Arbeiten erst einmal abgeschlossen, können Sie nicht mehr unter den Lack schauen, deswegen vereinbaren Sie bitte vorher den Arbeitsumfang und die Güte der Arbeit. Ein „für den TÜV schweissen“ kann eine zeitwertgerechte Reparatur sein wenn Sie das so wollen; Sie sollten aber die durchzuführenden Maßnahmen absprechen falls Sie eine wertigere Reparatur wünschen.
3. Denn bei einer umfangreicheren Restaurationen wird eine ordentliche Firma Ihnen gerne Photos über alle einzelnen Schritte der Reparatur aufzeigen und nicht auf den damit erhöhten Aufwand hinweisen.
4. Prüfen Sie nun ob die Werkstatt oder das Autohaus diese Reparatur überhaupt selbst durchführen kann. Viele namhafte Autohäuser betreiben gar keine eigene Lackiererei , da die notwendige Spezialisierung der Mitarbeiter und die besonderen technischen Geräte einen riesigen Kostenapparat darstellen. Diese Anbieter nehmen nur noch Aufträge entgegen und bringen die Fahrzeuge in eine preisgünstige Werkstatt die diese Arbeiten dann durchführt. OK! Dagegen kann man nichts sagen, außer dem Preis. Denn Sie hätten die gleiche Arbeit auch direkt bei Lackierern bekommen - ohne die Provision des Vermittlers. Faustregel: „Ohne eine eigene Lackierkabine keine Lackierung.“
5. „Brauchen Sie unbedingt eine Rechnung?“ heißt für Sie im Klartext: „Mir wäre es lieb, wenn nirgendwo schriftlich festgehalten wird, dass ich diese Arbeiten durchgeführt habe.“ Denn wenn es dann zu einer Unstimmigkeit kommt, sind Sie auf Lust und Laune seinem guten Willen ausgeliefert .“
Das kann es ja nicht sein… !!!
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